3 Tage auf dem Kellerwaldsteig

Um mich auf mein geplantes und sehr baldiges Abenteur – den Goldsteig mit seinen 660km zu laufen- vorzubereiten, lief ich, in Begleitung meines Hundes Milo, den Kellerwaldsteig in 3 Etappen mit je rund 55km. Zum Teil als Training, aber auch als Testlauf, um an zwei aufeinanderfolgenden Tagen die gleiche Distanz zu absolvieren. Dies dient dazu rauszufinden, ob mir die zur Verfügung stehende Regenrationszeit ausreicht, um am folgenden Tag eine ähnliche Distanz mit ähnlichen Parametern in der gleichen Herzfrequenz und Dauer zu durchlaufen. Über meine Erlebnisse und Entdeckungen auf diesen 3 Etappen mag ich Euch heute sehr gern berichten.

– Kellerwaldsteig –

Über den Kellerwaldsteig:
Der Kellerwaldsteig ist ein etwa 156km langer Rundwanderweg in den nordhessischen Landkreisen Waldeck-Frankenberg und Schwalm-Eder, der besonders im Kellerwald verläuft und rund um den Edersee führt. Der Weg befindet sich im Naturpark Kellerwald-Edersee und etappenweise auch im Nationalpark Kellerwald-Edersee. Er ist in zwölf Etappen aufgeteilt. Die Hauptroute führt durch urwüchsige Buchenwälder, idyllische Bachtäler, über bewaldete Bergrücken und passiert zahlreiche Sehenswürdigkeiten der Region. Der südliche Teil verläuft durch den Kellerwald und der nördliche um den Edersee herum. Mehr als die Hälfte der Wegstrecke besteht aus naturbelassenen Wegen und Pfaden. Auf einigen Abschnitten verläuft der Steig auf dem Studentenpfad und Urwaldsteig Edersee.

Start 1. Etappe in Frankenau bei der Kellerwald Uhr

Etappe 1:
Ausgangspunkt meiner 1. Etappe ist die KellerwaldUhr in Frankenau. Die KellerwaldUhr thematisiert den Wandel der Beziehung zwischen Mensch und Wald im Verlauf der Zeit und war somit nicht nur aufgrund der Nähe zum Nationalpark der Startpunkt meiner Wahl.

Sonnenaufgang bei Frankenau


Frühnebel ist zu so früher Tages- wie auch Jahreszeit keine Seltenheit, aber die Wettervorhersage für heute versprach herrlichen Sonnenschein. Insofern starteten wir optimistisch, motiviert und voller Vorfreude. In Frankenau ging es talwärts Richtung Südwest bis zum Ortsende immer weiter ein Stückchen entlang der Lorfe. Anschließend führte der Weg auf meist naturbelassenen Wegen, für einige Kilometer bis über eine Kuppe hinauf zum Langelbach und wegfolgend wieder bergab. Danach gingt es sogleich wieder bergauf, wo plötzlich, wie aus dem Nichts die Burg Hessenstein vor uns auftauchte.

Burg Hessenstein

Eine, wie ich heute weiß, spätmittelalterliche Burg und heutige Jugendburg (Jugendherberge)bei Ederbringhausen, die sich in einsamer Waldlage auf einem etwa 327m hohen, südlichen Bergsporn des Kesebergs befindet. Die Burg Hessenstein wirkt auf mich, gerade wegen ihrer einsamen Lage, sehr märchenhaft, deren Anblick ich mich einen Moment lang erfreute, bevor wir über Forstwege nach Ederbringhausen kamen, um dort die Eder zu überqueren. An dieser Stelle mündet die Orke in die Eder und ist mit einer mittleren Wasserführung von rund 4 m³/s der größte linke Zufluss der Eder. Der Orke folgten wir nun auf einige Kilometer über sehr schmale Trails, durch Ober- und Niederorke hindurch, bis wir nach ein paar Kilometern über eine sumpfige Wiese auf einen kleinen Steg zu steuerten, der uns schließlich über die Orke führte.

Steg über die Orke

Der Weg öffnete sich in eine große Wiese, an dessen Rand das Schloss Reckenberg wie malerisch liegt Das Schloss Reckenberg ist ein schlossartiges Herrenhaus, erbaut auf den Resten einer früheren Wasserburg und ist mitsamt den dazugehörigen Wirtschaftsgebäuden Teil eines in Privateigentum befindlichen Gutsbetriebs und für Besucher leider nicht zugänglich.

Schloss Reckenberg

Ab hier führte der Kellerwaldsteig einige Kilometer bergauf bis, etwa östlich von Fürstenberg, auf eine Kuppe, die uns eine sagenhafte Fernsicht, voraus auf den Nationalpark Kellerwald Edersee, sowie hinter uns das Rothaargebirge, bot. Wir liefen weiter, in einem rasanten Down Hill entlang des Baches Mombeck bis nach Herzhausen, wo die Eder in das westliche Ende des Edersees fliesst. Dort traffen wir auf einen jungen Wanderer, der auch der erste und einzige für heute sein sollte. Kurz darauf kreuzten sich Kellerwaldsteig und Urwaldsteig, dieser führt einmal um den Edersee, welchen ich auch schon mehrfach gewandert bin.

Edersee mit Blick nach Herzhausen

Am Ende von Herzhausen legten wir unsere erste, ca.10 minütige Rast ein, hier haben wir bereits die Hälfte der Strecke geschafft. Milo bekam eine Portion seines Hundefutters und ich einen Apfel. Gut gestärkt verließen wir den Edersee für ein paar Kilometer, um in der Nähe des Jugend- und Naturcamps Hochstein wieder auf ihn zu treffen.

Edersee Richtung Sperrmauer

Auf einer Wandertour vor wenigen Jahren, war das Jugendcamp ein geeigneter Ort für eine Rast, um kurz auszuruhen und sich zu stärken. Damals war meine Tochter Lina ca 2 Jahre alt und saß im Tragerucksack auf meinem Rücken, während wir den Edersee in mehreren Etappen umwandert haben.

Ein Platz voller Erinnerungen

Noch ganz gedankenverloren an vergangene Zeiten, schlug ich irrtümlicher Weise die falsche Route ein, indem ich dem Urwaldsteig folgte und eben nicht mehr dem ursprünglichen Kurs, dem Kellerwaldsteig. Eine Weile später fiel es mir dann doch auf, sodass ich über einen schmalen Jägersteig steil bergauf wieder auf den Kellerwaldsteig traf. Weiter ging’s durch Asel über den Aselbach zum Nelkensteig, dieser ist eine wahnsinnige Trailpassage, der am Ende auf den Anfang des Knorreichensteig trifft. Durch ein langes Tal hindurch kamen wir nach Basdorf, über die Höhe Richtung Kahle Hardt und der Halbinsel Scheid. Die Route führte uns weiter, im Wechsel von kurzen Anstiegen und schnellen Down Hills, nach Niederwerbe.

Milo macht Pause

Am Reiherbacher Vorstaubecken fanden wir einen tollen Platz an der Sonne und legten nach über 40km unsere zweite Pause ein. Milo bekam die zweite Ration seines Futters und ich eine Banane. Nach kurzem Ausruhen starteten wir motiviert in Richtung des letzen, großen Anstieges auf der heutigen Etappe, der August-Schwarz-Hütte in der Nähe des Golfplatzes von Waldeck, den wir am Rande, über relativ offenes Gebiet, mit dem Ziel Waldeck folgten. In Waldeck traffen wir nach einer kurzen Steigung auf dessen Marktplatz ein, wo unsere heutige Etappe mit rund 50km und 1.100Hm endete.

Schloss Waldeck

Etappe 2:
Die 2. Etappe des Kellerwaldsteiges starteten wir da, wo die 1. Etappe endete, am Marktplatz Waldeck.

Start 2. Etappe in Waldeck am Marktplatz

Nach kurzer Zeit ging es sogleich über einen engen Pfad bergauf, zu einer wunderschönen Kapelle, welche eine tolle Aussicht, auf unser heutiges Zwischenziel, den Edersee und das Schloss Waldeck bietet. Wir ließen die Kapelle bergab hinter uns und verlassen nun Waldeck. Hier stießen wir direkt wieder auf den Urwaldsteig, der für eine Weile parallel zum Kellerwaldsteig verläuft. Jetzt liefen wir am Ortsrand von Waldeck durch scheinbar wirklich unberührten Waldbestand, traumhaft schön.

Steig bei Waldeck

Auf unserem nachfolgendem Weg in Richtung Sperrmauer kamen wir an der Hermannshöhe vorbei, dieser Aussichtspunkt bot wieder einen wundervollen Blick auf den Edersee, der an diesem Morgen besonders schön war, da der aufsteigende Nebel von der Sonne angestrahlt wurde und einen Regebogen bildete.

Hermannshöhe am Edersee

Nächstes Ziel ist der Aussichtpunkt Kanzel, bei deren Verlassen wir bereits das erste Mal einen herrlichen Blick auf die Staumauer hatten. Die Dimensionen der Staumauer sind aus dieser Perspektive besonders gut zu erkennen. Anschließend führte der Weg vorbei an der Uhrenkopfkanzel, immer talwärts, während wir uns der Eder mehr und mehr annäherten, die wir schließlich in Hemfurth überquerten.

Schiefer Schieferweg 🙂

Hinter dem Pumpspeicherkraft steuerte die Strecke erneut in den Wald hinein, wo rasch ein absolut interessanter, spannender Aufstieg über Zick-Zack-Weg oder Serpentine beginnt und nach kurzer Zeit wieder auf dem Hauptweg endet.

Kellerwald- und Urwaldsteig

Wir passierten die dicken Rohre des Pumpenspeicherkraftwerkes und umrundeten den Afolderner See bis zur Hälfte, um durch den Wald nach Kleinern zu gelangen. Wir durchquerten Kleineren in Zielrichtung Freizeitgebiet Spicke und folgten dem Wessebach entlang des Kahlenbergs und Pannkopf bis nach Gellershausen. Wieder beginnt eine Steigung hinauf zum Goldbachkopf, das sogenannte „Paradies“. Als “Paradies” werden die Forstorte Goldbachkopf und Schützendriesch zwischen Gellershausen und Albertshausen bezeichnet.

Das Paradies

Der Name hat seinen Ursprung wahrscheinlich in dem parkartigen Aussehen des ehemaligen Hutewaldes mit seinen imposanten alten Baumgestalten. Den Homberg hinter uns lassend, vorbei an der Kerstingshütte, bogen wir scharf nach links, mit dem Ziel Büdingen, ab. Somit umrundeten wir mehrere Bergkuppen des Kellerwaldes wie den Sillbachskopf, Diedrichshagen und den Eschelberg. Nachdem wir auch den Hasenköppel rechts hinter uns ließen, liefen wir talabwärts, während später rechts von uns der Talgraben seinen Ursprung hat. Sondertal und Talgraben verkörpern das erste Naturschutzgebiet in Hessen, sie sind junge Kerbtäler, die sich während des Pleistozäns tief in den weichen Tonschiefer eingeschnitten haben. Es umfasst das Tal der Sonder von der Helenenquelle bis oberhalb der Wasserfälle bei Odershausen und den Talgraben von der Einmündung in die Sonder.

Wasserfälle bei Odershausen

Diese Passage am Talgraben und im oberen Bereich des Sonderbaches ist ein wundervolles Idyll, welches man unbedingt gesehen haben muss. Wer Odershausen und Bad Wildungen kennt und niemals den Sonderbach durch das Helenental hinaufgegangen ist, hat aus meiner Sicht wirklich was verpasst. Jede Menge kleine und große Wasserfälle münden in den Sonderbach, während der Sonderbach selbst recht steil über felsigem Terrain nach Bad Wildungen fließt. An dieser Stelle verließen wir auch vorerst das Waldgebiet und liefen über Feldgemarkung bis südwestlich von Odershausen zur Jägersburg. Die Jägersburg ist ein Jagd- oder Lustschloss, welches Fürst Friedrich Anton Ulrich von Waldeck-Pyrmont im Jahr 1718 erbauen ließ. Wir befinden uns wiederholt im Wald, um über Armsfeld zum Schneewittchendorf Bergfreiheit zugelangen. Nach der Sage soll eine vertriebene Adelstochter von den Bergarbeitern aufgenommen worden sein. Andere Quellen meinen, das Märchen, welches die Brüder Grimm aufgezeichnet haben, handele von der als besonders schön bezeichneten Waldecker Prinzessin Margaretha. Auch die sieben Zwerge erinnern an die zur damaligen Zeit übliche Kinderarbeit im Kupfer-Bergwerk. Heute lädt das Besucherbergwerk “An der Leuchte” mit etwa 20 km langen Gangsystemen zur Besichtigung ein, wessen Eingang sich direkt am Kellerwaldsteig befindet. Auf den letzen Kilometer mit dem Endziel Bad Zwesten, ließen wir den Lenn- und Lohkopf zurück. Es folgte ein langer Down Hill, der auf den Wälzebach zusteuerte. Inzwischen wurde der Weg mehr und mehr zu einem schmalen, sehr trailigen Pfad und führte uns durch einen Nadelwald. Oberhalb von Bad Zwesten ist die Strecke mit Kunstwerken des Ars Natura versehen. Ars Natura ist ein Projekt, das die Fernwanderwege zu Kunstwanderwegen gestaltet. Projektträger ist die Ars Natura-Stiftung, die die Wanderwege Barbarossaweg und Wildbahn mit Kunstobjekten versieht. Darauf steuerte der Weg vorbei an den Hardtwaldkliniken I und II bis zum vereinbarten Abholpunkt der Wildunger Straße in Bad Zwesten. An diesem Tag hatten wir eine Streckenlänge von 55km und 1200 Hm erfolgreich absolviert. Das Wetter war, ganz im Gegensatz zur Vorhersage, wunderbar sonnig, sodass ich nicht mal eine Jacke nötig hatte.

Etappe 3:
Die letzte Etappe des Kellerwaldsteiges begann wieder dort, wo die letzte abschloss, in Bad Zwesten, mit dem Endziel der KellerwaldUhr in Frankenau. Auch diesmal wählten wir eine sehr frühe Uhrzeit.

Start 3. Etappe in Bad Zwesten

Der Wetterbericht zeigte Regen ohne Ende, sodass es wohl die meiste Zeit des Tages regnen würde. Dementsprechend packte ich mich in meine Regenhose und Regenjacke, ich hatte sogar mal die Gamaschen über die Schuhe gezogen, in der Hoffnung, dass es was hilft. Ab der Wildunger Straße liefen wir bergab zum Wälzebach, um auf der anderen Seite sogleich wieder aufzusteigen.

Beschilderung bei Bad Zwesten

Die Ruine Löwenstein direkt an Schiffelborn, war unser erster Richtungspunkt. Hierauf folgte ein rasanter Down Hill, der sich bis zum Oberurffersee vollzog, aber dort auch endete. Dieses Eckchen bot sich sehr gut zum Aufwärmen, so konnte ich den langen, zähen Aufstieg zum Kellerwaldturm gut meistern. Der Regen war inzwischen unerbittlich, umso höher wir kamen vollzog der Regen sich mehr und mehr zu Schneeregen, der im oberen Gebiet auch sehr nass war. Am Wüstegarten angekommen, waren die Gräser schneebedeckt. Der 675 m hohe Wüstegarten ist die höchste Erhebung im Kellerwald, auf dem dort befindlichen Kellerwaldturm, hat man grundsätzlich einen traumhaften Rundblick. Leider nicht heute, die Sicht war gestört durch den heftigen Schneeregen, dennoch machten wir kurz Rast.

Ruine Löwenstein

Danach liefen weiter an Holzstegen vorbei zu den Exelmer Steinen, hierauf führte der Weg bergab, bis wir schließlich nach einer gefühlten Ewigkeit kurz vor Schönstein aus dem Wald kamen. Eine kurze rückwärtige Passage Richtung Densberg folgte, wo wir auch schon die nächste Erhöhung, den Hundskopf, auf der gegenüberliegenden Seite sahen. Am Waldrand von Schönau passierten wir dessen Grillplatz und trafen bereits nach kurzer Zeit auf die Burgruine Schönstein. Die Burgruine Schönstein ist die Ruine einer romanischen Spornburg, deren Entstehungsgeschichte nur vage bekannt ist. Vermutlich wurde die Burg bereits im 12.Jahrhundert von den Grafen von Ziegenhain erbaut. Sie diente der Kontrolle über die Straße durch das Tal der Gilsa.

Kellerwaldturm im Schneeregen

Gegenwärtig blickte ich auf mein Mobiltelefon und musste feststellen, dass dieses, bedingt durch den unaufhörlichen starken Regen, funktionsunfähig war. Grundsätzlich stellte das kein Problem dar, da ich ja nicht telefonieren musste. Die Problematik war die, dass ich über mein Telefon geortet werden kann. Ich habe mit meiner Lebensgefährtin, Angela, speziell für solche Projekte eine Vereinbarung getroffen. Nämlich, dass sie, insofern sie kein Lebenszeichen von mir bekommt, nach mir sucht und mich über mein Telefon ortet. Sie hätte nun feststellen können, dass ich mich seit längerer Zeit nicht mehr rührte und würde eventuell glauben, mir sei etwas zugestoßen. Folglich würde sie die Strecke nach mit absuchen lassen.

Wüstegarten

Ich hoffte, dass dies noch nicht gesehen sei, lauschte aber schon in die Ferne nach eventuell tönenden Sirenen. Was sollte ich jetzt tun? Ich befand mich im Nirgendwo, die nächste Ortschaft lag 2 Stunden entfernt. In Gedanken lief ich die Strecke ab und mir fiel ein, dass kurze Zeit voraus eine Straße queren sollte. Unsere verdiente Rast verschob ich von Kilometer 30 auf 35. Als wir schließlich endlich auf die vorausgesehene Straße stießen, warteten wir auf das nächste Auto, welches aber leider vorbeifuhr. Ich musste wohl etwas energischer agieren. Also sprang ich beim Zweiten auf die Straße, sodass das junge Pärchen aus dem Lahn-Dill-Kreis anhalten musste. Ich schilderte ihnen mein Leid, aber auch ihr Telefon hatte an diesem Standort keinen Empfang, sie versprachen mir jedoch die Nummer, die ich ihnen gab, umgehend zu kontaktieren und mitzuteilen, dass alles in bester Ordnung war (nur halt nicht das Telefon) und es beim vereinbarten Treffpunkt um 16:00 in Frankenau blieb.

Abstieg vom Wüstegarten

Wie sich später herausstellte haben die „Unbekannten“ tatsächlich angerufen (hier nochmals herzlichen Dank für Eure Menschlichkeit), während Angela bis zum Anruf glücklicher Weise nicht bemerkt hatte, dass mein Telefon ausgefallen war. Jetzt spurteten wir weiter hinauf zum Hohen Lohr, um dieses herum und von Battenhausen bergrunter Richtung Haina Kloster. Der Wind wurde zwischenzeitlich zu einem echten Sturm. Gefühlt pustete uns der Sturm die steilen Forstwege, die wir hinunter liefen, wieder hoch. Der starke Regen mit Graupeln erschwerte unser Vorankommen, selbst Milo hatte seine Probleme. Im Haina Kloster angekommen, wurden wir von spontanem Sonnenschein überrascht. Nach all dem beharrlichen Regen, war das eine wirkliche und abwechslungsreiche Wohltat. Die motivierte uns für den Endspurt, der bergab nach Mühlbach und durch Mühlbach hindurch, über relativ schöne Wege, führte.

Felsformation bei Oberurff

Vorbei am Kessel- und Schellberg, eine Weile entlang des Wesebaches bis wir diesen überquerten. Nach einer erneuten Erhebung, stießen wir auf offenes Gebiet, wo wir schon Frankenau erblicken konnten. Der Wind wurde zunehmend stärken und behinderte unser Vorankommen erheblich, doch etwas entfernt, wieder im unteren Bereich, bot ein kleines Waldstück uns Schutz. Schließlich sind es nur noch wenige 100m durch Frankenau bis zu unserem Ausgangspunkt und heutigem Etappenziel der KellerwaldUhr. Heute ließen wir 58 km, 1600hm und 6 Stunden unerbittlichen Regen hinter uns.

Kellerwald Uhr Frankenau

Abschließend muss ich sagen, dass der Kellerwaldsteig, mit seinen 156 km und ca. 4000hm ein fantastischer Rundwanderweg durch typische nordhessische Mischwaldflächen, die am Edersee in große Buchenwaldbestände übergehen, ist. Die etlichen Burgen und Schlösser, die man unterwegs zu sehen bekommt, sind wundervoll und mehr als was man in der nordhessischen Region erwartet.

Zielfoto nach 58km und 6 Std Regen in Frankenau

Ich spreche meine Empfehlung aus, den Kellerwaldsteig zu belaufen oder bewandern, teilweise ließe er sich selbst mit dem Mountainbike bewältigen. Allerdings bedarf es einiges an Planung, wenn man den Kellerwaldsteig in Etappen aufteilen möchte. Denn leider sieht es an den Wochenenden schwierig mit den öffentlichen Verkehrsmittel aus, was bedeutet , dass dadurch der Rückweg zum Ausgangspunkt anderweitig organisiert werden muss.

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